Bayreuth Baroque — Il Nascimento Dell’Aurora

Bilder vom Auftritt am 15. Sep­tem­ber 2022 im Mark­gräflich­es Opern­haus Bayreuth

Bayreuth Baroque — Il Nascimento Dell’Aurora

Die Mor­gengöt­tin Auro­ra hat Geburt­stag. In zahlre­ichen Arien besin­gen Gott Apol­lo, Wald­nymphe Dafne, Blu­mengöt­tin Flo­ra, Flussgott Peneo und Wind­gott Zef­firo den freudi­gen Anlass. Apol­lo wirbt dabei um die spröde Dafne, die sich allerd­ings nur zaghaft der Liebe öffnet und sich schließlich doch lieber in einen Geburt­stagskranz ver­wan­deln lässt.

Der Venezian­er Toma­so Albi­noni war und ist vor allem als ein­er der großen Melodik­er des Barock bekan­nt. Nicht von unge­fähr wurde er (ver­mut­lich 1711) beauf­tragt, anlässlich des Geburt­stags von Elis­a­beth Chris­tine von Braun­schweig-Wolfen­büt­­tel – Gemahlin Karls des VI. – eine Fes­ta teatrale zu kom­ponieren, in der die Monarchin gehuldigt und gefeiert wer­den sollte. Das lieblich-süße Nichts der Hand­lung ist dabei aber nur vorder­gründig reine Geburt­stagsal­le­gorie. Der Spanis­che Erb­fol­gekrieg tobte, und die Hab­s­burg­er hofften auf einen männlichen Thron­fol­ger, den die junge Grat­u­lan­tin gebären sollte. Entsprechend ist auch das Libret­to von Il Nasci­men­to dell’Aurora (zu Deutsch: Die Geburt Auro­ras) von dies­bezüglichen Anspielun­gen durch­zo­gen. Der männliche Spross blieb zwar aus, aber Elis­a­beth Chris­tine gebar der Welt Maria There­sia und Albi­noni ein Juwel musikalis­ch­er Frische. In betören­den Melo­di­en huldigen die Fig­uren des Werks der Sangeskun­st, und wenn Apol­lo von der Liebe singt, kann nur Dafne, nicht aber die Zuhör­er widerstehen …

Mar­ty­na Pas­tusz­ka - Musikalis­che Leitung
Narea Son — Dafne
Den­nis Orel­lana — Zeffiro
Son­ja Run­je — Flora
Ste­fan Sbon­nik — Peneo
Nicholas Tam­agna — Apollo
Res­i­den­zorch­ester des Bayreuth Baroque Opera Fes­ti­val 2022

Text: Bayreuth Baroque