Bayreuth Baroque – Griselda

Gualtiero, König von Sizilien, liebt die Schäferin Griselda. Doch sein Volk, aufgehetzt von Gualtieros intrigantem Gegenspieler Rambaldo, droht mit Krieg, sollte eine Frau von niedriger Geburt weiterhin an der Spitze des Reiches stehen. Griselda wird zurück in ihre ländliche Hütte geschickt, Gualtiero verlobt sich währenddessen mit der apulischen Prinzessin Almirena, die ihrerseits den Prinzen Ernesto liebt. Die Herzen der unglücklich Liebenden werden auf eine harte Probe gestellt, in der es gilt, Versuchungen und Intrigen zu widerstehen.

Giovanni Bononcinis Meisterwerk, das die Ausdrucksformen der Opera seria und des musikalischen Schäferspiels gekonnt miteinander vereint, wurde seit 1733 nicht mehr vollständig aufgeführt, und das, obwohl Bononcini zu den größten Konkurrenten Georg Friedrich Händels im Londoner Opernbetrieb der 1720-Jahre zählte und die Arie „Per la gloria d’adorarvi“ bis heute ein beliebtes Konzertstück ist. 1722 am King’s Theatre urauffgeführt, bot es vor allem dem Kastraten-Star Senesino in der Rolle des Gualtiero die Möglichkeit, sein legendäres Können unter Beweis zu stellen. Nicht umsonst bemühte sich Senesino selbst um weitere Wiederaufnahmen von Griselda. Bononcini selbst veröffentlichte nur die Ouvertüre und die Arien, die originalen Rezitative sind bis heute verschollen. Das Bayreuth Baroque Opera Festival präsentiert zum ersten Mal seit 1733 wieder eine vollständige Aufführung von Griselda, Apostolo Zenos Rezitativ-Texte wurden eigens dafür von dem Komponisten und Barockspezialisten Dragan Karolić neu komponiert.

Text: Bayreuth Baroque