Ein Abend, den die Gäste wahrscheinlich nicht so schnell vergessen werden. Zum zweiten Mal fand der Stadtball Bayreuth in den Markgrafensälen statt. Der Verein Bayreuth Event und Festival hatte vergangenes Jahr zum ersten Mal den Abend organisiert – und dieses Jahr noch eine Schippe draufgelegt. Die Besucher sind sich einig: Ein fabelhafter Abend und eine Bereicherung für Bayreuth, die niemand mehr missen möchte.

Es funkelt schon am Eingang. Hunderte Glühlämpchen bescheinen den roten Teppich hin zur Eingangstür. Schon hier machen die Gäste fleißig Fotos vor einer Fotowand. Blitzlicht und Menschengetümmel, wie bei einer großen Filmgala. Aber nein – es ist der ausverkaufte Stadtball Bayreuth mit 2000 Gästen.

Die alten Fabrikhallen der Firma Webatex sind kaum wiederzuerkennen. Große Stoffbahnen verschleiern die Fabrikwände, riesige Elemente aus weißen Fäden und die stimmungsvolle Beleuchtung verwandeln die Hallen in einen geschmackvollen Ballsaal. Und auch die Gäste putzen sich raus: Wallende Ballkleider, glitzernde Fliegen und vor allem gute Laune. Kein Wunder, dass bei vier Bühnen für jeden Musikgeschmack und jede Altersgruppe etwas dabei ist. So bietet der größte Saal, der blaue, viel Platz für Standardtänzer. Ob Samba, Rock ’n’ Roll oder der klassische Disco-Fox. Hier spielt die Joe Williams Band und die tanzfreudigen Ballgäste kommen auf ihre Kosten – bis spät in die Nacht.

Für Tanzpausen sorgen regelmäßig Show-Acts. Christian Höreth kündigt als Moderator des Abends die Show-Einlagen an. Der Hip-Hop-Show-Act der Tanzschule Jahn legt zu Beginn des Abends vor. Doch auch die Latein-Formation des RGC Nürnberg verzaubert das Publikum mit ihrer Aufführung. Auf viel Applaus folgen Zugaben der Show-Acts. Die „Goldenen 20er Jahre“ bringt die Ü 15-Tanzgruppe der Faschingsgesellschaft Schwarz-Weiß Bayreuth zurück. Auf die Zuschauer wartet außerdem der Latein-Tanz der Extraklasse mit Sofia Piumarta und Pablo Minuzzi und eine Akrobatik-Show des Künstlers Noah. Auf einer biegsamen Laterne schaukelt und turnt er über den Köpfen der Gäste.

Im weißen Saal bringt die Sandhofen-Band die Gäste dazu, das Tanzbein zu schwingen. Hungrig oder durstig dürfte auch niemand geblieben sein: Von Sushi bis zu fränkischen Tapas bietet die Bar einiges an. Wieder gestärkt, bleiben immer noch zwei Säle zu erkunden. Im Live-Club spielen Willie & The Playboys. Der vergrößerte Dance-Club bietet Musik mit etwas mehr Bass. Hier legt DJ-Dany DeeVito auf. Bunte, stroboskopische Projektionen an der Wand machen die Disco-Atmosphäre perfekt.

Ein fulminanter Abend, der die Bayreuther begeistert: „Es ist ein unglaublicher Stimmungsball. Erstaunlich, was man aus einer Fabrikhalle rausholen kann“, findet Besucherin Tatjana Hartl. „So etwas könnte man auch so in München finden“, lobt sie den Ball. Hartl war auch auf dem ersten Stadtball und freut sich, dass nach dem Wegfall des Balles der Stadt eine Alternative da ist. „Aber mit dem Ball der Stadt ist es mittlerweile nicht mehr zu vergleichen. Dieser Ball ist besser“. Auch ein paar Tische weiter nur positives Feedback: „Wir waren letztes Jahr schon da und mussten dieses Jahr unbedingt wieder kommen“, verraten Gerd Grießhammer und Pia Fetterroll-Grießhammer. „Die ganze Atmosphäre ist phänomenal“, schwärmt Fetterroll-Grießhammer.

Der Wunsch für den Abend von Organisator Christian Wedlich dürfte wahr geworden sein. „Gute Laune, gute Gedanken und gute Gespräche“ sind mit Sicherheit das Fazit der rauschenden Ballnacht – und müde Füße vom Tanzen.

Text: Nordbayerischer Kurier – 17.03.2025 – Amelie Müller