Bayreuth Baroque — Julia Lezhneva

Bilder vom Auftritt am 17. Sep­tem­ber 2022 im Mark­gräflich­es Opern­haus Bayreuth

Bayreuth Baroque — Julia Lezhneva

Nico­la Anto­nio Por­po­ra wurde 1686 in einem Armen­vier­tel in Neapel geboren, eben­da starb er 1768 auch, eben­falls völ­lig ver­armt. In den Jahren dazwis­chen war er zu einem der ein­flussre­ich­sten Vertreter der ital­ienis­chen Opera seria avanciert, wirk­te von sein­er Heimat­stadt aus­ge­hend zunächst in Zen­tren wie Rom und Venedig und wet­teiferte mit Leonar­do Vin­ci um den Rang des bedeu­tend­sten ital­ienis­chen Opernkom­pon­is­ten der Zeit. 1733 wurde er nach Lon­don geholt, um dort mit Georg Friedrich Hän­del zu konkur­ri­eren und gegen dessen Opern­im­peri­um zu intrigieren.

Por­po­ra war neben sein­er Kom­pon­is­ten­tätigkeit vor allem auch als gefürchteter Gesangslehrer bekan­nt, der seine Schüler zwar zu mal­trätieren pflegte, aber dabei das Beste aus ihnen her­auszu­holen ver­mochte. Zu seinen Schülern zählten zum Teil bis heute berühmte Kas­traten­stars wie Farinel­li, Caf­farel­li und Anto­nio Uber­ti, der sich zu Ehren seines Lehrers den Kün­stler­na­men Por­pori­no gab. Por­po­ras Musik war unter den Sän­gerin­nen und Sängern sein­er Zeit über­aus beliebt; als Gesangslehrer und Stim­menken­ner reagierte er in seinen Opern auf die spez­i­fis­chen Qual­itäten der jew­eili­gen Beset­zung, schme­ichelte den Sänger­stim­men und trieb die vokalen Fähigkeit­en zu Höch­stleis­tun­gen. Die rus­sis­che Sopranistin Julia Lezh­ne­va, die in Bayreuth schon als Gildippe in Por­po­ras Car­lo il Cal­vo und als Galatea in dessen Polifemo Beifallsstürme aus­löste, bringt die tiefen Gefüh­le der Porpora’schen Arien in höch­sten Tönen, klangschön und in tech­nis­ch­er Bril­lanz, zum Klingen.

Text: Bayreuth Baroque